Der Grill besteht grundsätzlich aus zwei Teilen: Im unteren Teil befindet sich die Hitzequelle und der Grillrost. Der Oberteil ist „einfach nur“ der Deckel. In Wirklichkeit ist es aber der Deckel, der dem Grill Professionalität und Vielfalt verleiht.
Der erste, unmittelbare Vorteil des Deckels ist, dass er lästige Stichflammen verhindert.
+ Stichflammen
Dieses Problem ist bei der direkten Grilltechnik allgegenwärtig. Erzeugt werden die Flammen hauptsächlich durch Fett, welches vom Fleisch in die Hitzequelle (Gas, Heizspirale oder Holzkohle) tropft und dort verbrennt. Je mehr Fett im Grillgut steckt, umso mehr Flammen gibt es. Dieses Problem muss beim Grillen ständig beachtet werden, denn die Stichflammen zerstören den Geschmack des Grillgutes und erzeugen zusätzlich noch giftige Gase. Es gibt aber eine sehr einfache und wirkungsvolle Lösung für das Problem: Deckel zu und die Flammen ersticken in Sekunden.
Warum?
Entgegen der üblichen Meinung ist der Deckel bei der Zubereitung von Speisen mittels direkter Grilltechnik unabdingbar. Das Geheimnis liegt in einem einfachen chemischen Vorgang: Damit die Verbrennung eines brennbaren Materials (Gas oder Holzkohle) erfolgen kann, braucht es ein Oxidationsmittel (in der Regel Sauerstoff). Wird der Deckel geschlossen, so wird die Sauerstoffzufuhr reduziert und die Verbrennung kann nicht stattfinden. Deshalb ist es wichtig den Deckel auch bei direkter Zubereitung zu schließen, die Sauerstoffzufuhr zu limitieren und somit Stichflammen zu verhindern. Einfach und wirkungsvoll.
Dies ist sehr wichtig, weit wichtiger ist jedoch, dass der Grill durch den Deckel zu einem richtigen Ofen wird. Mit geschlossenem Grill und indirekter Grilltechnik (wie im ersten Teil aufgezeigt) wird die Luftzirkulation aktiviert und die Temperatur im Inneren des Grills wird stabilisiert. Damit kann jede Art von Grillgut zubereitet werden – auch über sehr lange Zeit.
Erst der Deckel ermöglicht die Zubereitung einer großen Anzahl an Gerichten.